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#4 Eigenverantwortung

Für die eigenen Finanzen


Ich beobachte oft und mit zunehmender Sorge, wie sich viele Menschen in Deutschland hinsichtlich ihrer Altersvorsorge auf den Staat verlassen. Es ist natürlich gut, dass wir eine gesetzliche Rente und andere Sicherungssysteme wie die Arbeitslosen- und Pflegeversicherung haben. Das Problem ist, dass viele Menschen sich damit ihrer eigenen Verantwortung und der Notwendigkeit, selbst vorzusorgen, entbunden fühlen.


Es ist nämlich absehbar, dass insbesondere für junge Menschen die gesetzliche Rente im Alter nur ein absolutes Existenzminimum sichern wird.

Die Gründe hierfür sind vielschichtig und hängen im Wesentlichen mit dem Aufbau unseres Rentensystems und dem demographischen Wandel zusammen. Wir haben ein umlagefinanziertes Rentensystem, in dem die aktuellen Arbeitnehmer die Renten der aktuellen Rentner finanzieren. Das Geld, das man in die Rentenversicherung einzahlt, wird also nicht angespart. Da nun die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, gibt es in Zukunft für jeden Rentner immer weniger Beitragszahler. Der Staat wird also in Zukunft mehr aus seinem Haushalt in dieses System fließen  lassen müssen – wobei dem Grenzen gesetzt sein werden.


Da dieses Problem schon lange bekannt ist, hat man zusätzlich zur gesetzlichen Rente Anreize für die private und betriebliche Altersvorsorge getroffen. Das Problem ist, dass dabei keineswegs gute Lösungen entstanden sind. Symbolisch hierfür ist die Riester-Rente, die zu teuer ist und deren Produkte in Bezug auf ihre Risiken und demnach auf mögliche Erträge beschränkt sind. In der Konsequenz ist die Rendite der meisten Riester-Renten armselig und damit nicht zur Altersvorsorge brauchbar. Auch die früher so beliebte Lebensversicherung ist für junge Menschen aufgrund der niedrigen Zinsen und hohen Kosten keine attraktive Alternative mehr.


In der Politik wird immer wieder über eine Reform der Altersvorsorge gesprochen.

Diese wäre auch absolut sinnvoll.

Solange dies aber nicht geschieht, sollte ein jeder sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und unabhängig vom Staat Kapital aufbauen, um für den Ruhestand und etwaige Notsituationen gewappnet zu sein. Ein wichtiger Baustein für den Kapitalaufbau und die Altersvorsorge ist die eigene Immobilie, auch wenn diese leider für viele immer unerschwinglicher wird. Mehr dazu ist unter der Rubrik Wichtigste Konzepte zu finden. Auch Aktien, Gold und Bitcoin sind geeignete Instrumente für junge Menschen, um Kapital aufzubauen. Wie immer gilt hier: einen langen Anlagehorizont haben und bei Schwankungen nicht nervös werden.


Genauso wie jeder Verantwortung für seine Gesundheit und seinen Körper übernehmen muss, so muss auch jeder Verantwortung für die eigenen Finanzen übernehmen, sonst gerät man schnell in Abhängigkeit und Unfreiheit. Das Schöne ist, dass der selbstständige Kapitalaufbau (wie im letzten Blogbeitrag beschrieben) nicht kompliziert ist – es erfordert nur etwas Disziplin.

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